Die kürzlich eingeführten Neuerungen bei der Kleinunternehmerpauschalierung und Kleinunternehmerregelung betreffen viele kleine Unternehmen und erfordern eine genaue Überprüfung ihrer finanziellen Planung und Steuerstrategie. Diese Anpassungen könnten erhebliche Auswirkungen auf die Steuererklärungen und die allgemeine finanzielle Verwaltung von Kleinunternehmen haben.
Neuerungen bei der einkommensteuerlichen Kleinunternehmerpauschalierung
Mit dem Ziel, die Struktur der Kleinunternehmerregelungen zu verbessern, wurde die Umsatzgrenze für die einkommensteuerliche Kleinunternehmerpauschalierung ab 2025 auf 55.000 Euro (brutto) angehoben. Sollte jedoch die Grenze von 60.500 Euro (einschließlich einer Toleranz von 10 %) überschritten werden, ist die Anwendung der Pauschalierung nicht mehr möglich. Weiterhin wurden die Höchstbeträge für pauschale Betriebsausgaben von 18.900 Euro auf 24.750 Euro und für Dienstleistungsbetriebe von 8.400 Euro auf 11.000 Euro erhöht, was eine erhebliche Erleichterung für Kleinunternehmer darstellen kann.
Änderungen bei der umsatzsteuerlichen Kleinunternehmerregelung
Um die Kleinunternehmerbefreiung in anderen EU-Mitgliedstaaten in Anspruch nehmen zu können, ist nun ein Antrag über das BMF-Portal erforderlich. Diese Neuerung erfordert zudem umfangreiche Meldepflichten, einschließlich quartalsweiser Umsatzmeldungen und Meldungen bei Überschreitung des unionsrechtlichen Schwellenwertes. Ab Januar 2025 stehen die entsprechenden Anträge und Verfahren über FinanzOnline zur Verfügung. Unternehmen, die in den Genuss dieser Regelungen kommen, erhalten in Österreich eine spezielle "Kleinunternehmer-Identifikationsnummer" mit dem Suffix "-EX".
Hinweise für Unternehmen
Die Nutzung des BMF-Portals ist für Beantragungen in EU-Mitgliedstaaten vorgeschrieben. Zudem sind regelmäßige Meldungen erforderlich, um Umsätze zu erfassen und Schwellenwerte zu berücksichtigen. Diese Neuerungen verlangen von den Unternehmen eine erhöhte Aufmerksamkeit und Sorgfalt bei der Verwaltung und Berichterstattung ihrer Umsätze, um die Vorteile der Kleinunternehmerregelungen optimal nutzen zu können.
Insgesamt sollten kleinere Unternehmen ihre steuerlichen Strategien sorgfältig überprüfen und gegebenenfalls anpassen, um von diesen Neuerungen profitieren zu können. Dabei kann es ratsam sein, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, um alle Änderungen korrekt zu implementieren.