Änderungen der Sachbezugswerte-Verordnung Österreich

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Mit der Zustimmung des Bundesrats am 24. November 2023 zu der Verordnung zur Änderung der Sozialversicherungsentgeltverordnung (SvEVÄndV) stehen die neuen Sachbezugswerte für 2024 fest. Diese Änderungen betreffen sowohl die Verpflegung als auch die Unterkunft und werden jährlich an die Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst. Zudem gibt es ab 2024 neue Regelungen für Zinsersparnisse bei Gehaltsvorschüssen und Arbeitgeberdarlehen. In diesem Artikel geben wir einen Überblick über die wesentlichen Änderungen der Sachbezugswerte-Verordnung in Österreich, die ab dem 01.01.2024 in Kraft treten.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die neuen monatlichen Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft werden ab 2024 erhöht und jährlich an die Entwicklung der Verbraucherpreise angepasst.
  • In den Bundesländern wurden die Prozentsätze für die Bemessungsgrundlage von DB/DZ/Kommunalsteuer für 2024 reduziert, was zu unterschiedlichen Höhen des DZ führt.
  • Ab 2024 gelten neue Regelungen für Zinsersparnisse bei unverzinslichen oder zinsverbilligten Gehaltsvorschüssen und Arbeitgeberdarlehen, einschließlich einer Anhebung der Freigrenze für die Besteuerung.

Die neuen Sachbezugswerte ab 2024: Ein Überblick

Die neuen Sachbezugswerte ab 2024: Ein Überblick

Mehr Geld für die Verpflegung

Ab 2024 profitieren Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen von den erhöhten Sachbezugswerten für die Verpflegung. Unternehmen können nun bis zu 288 Euro pro Monat und Mitarbeiter abgabenfrei für die Verpflegung zur Verfügung stellen. Dies stellt eine signifikante Erhöhung dar und ermöglicht es, die Mitarbeiterverpflegung noch attraktiver zu gestalten.

Die Anhebung der Sachbezugswerte ist ein wichtiger Schritt, um die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung zu stärken.

Die neuen Werte im Detail:

Monat Abgabenfreier Betrag
Jänner 288 Euro
Februar 288 Euro
März 288 Euro

Diese Anpassung bietet Unternehmen die Möglichkeit, ihre Wertschätzung für die Mitarbeiter durch eine verbesserte Verpflegung auszudrücken und gleichzeitig steuerliche Vorteile zu genießen.

Anpassung der Prozentsätze in den Bundesländern

Die Anpassung der Prozentsätze in den Bundesländern für das Jahr 2024 zeigt eine allgemeine Tendenz zur Reduktion. Diese Veränderungen spiegeln sich direkt in der Berechnung der Sachbezugswerte wider, was für Arbeitgeber und Arbeitnehmer gleichermaßen von Bedeutung ist.

Hier eine Übersicht der angepassten Prozentsätze im Vergleich zum Vorjahr:

Bundesland Prozentsatz 2024 Prozentsatz 2023
Burgenland 0,40 % 0,42 %
Kärnten 0,37 % 0,39 %
Niederösterreich 0,35 % 0,38 %
Oberösterreich 0,32 % 0,34 %
Salzburg 0,36 % 0,39 %
Steiermark 0,34 % 0,36 %
Tirol 0,39 % 0,41 %
Vorarlberg 0,33 % 0,37 %
Wien 0,35 % 0,38 %

Die Anpassung der Prozentsätze ist ein wichtiger Schritt zur Anpassung der Sachbezugswerte an die aktuelle wirtschaftliche Lage und trägt zur Vereinfachung der Berechnungsgrundlage bei.

Diese Anpassungen sind ein wesentlicher Bestandteil der jährlichen Überprüfung und Aktualisierung der Sachbezugswerte, um sie an die wirtschaftlichen und sozialen Veränderungen anzupassen.

Änderungen bei der Bemessungsgrundlage für DB/DZ/Kommunalsteuer

Die Anpassung der Bemessungsgrundlage für Dienstgeberbeitrag (DB), Dienstgeberzuschlag (DZ) und Kommunalsteuer ab 2024 bringt wesentliche Neuerungen mit sich. Für DB/DZ/Kommunalsteuer gilt nun, dass die Bemessungsgrundlage in einem Kalendermonat nicht höher als € 1.460,00 sein darf, um sich um € 1.095,00 zu verringern. Dies stellt eine signifikante Änderung dar, die insbesondere kleinere Unternehmen entlasten kann.

Die Prozentsätze für den DZ haben sich in den Bundesländern für 2024 reduziert, was eine weitere Entlastung für Unternehmen bedeutet.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die neuen Prozentsätze in den Bundesländern:

Bundesland Prozentsatz 2024 Prozentsatz 2023
Burgenland 0,40 % 0,42 %
Kärnten 0,37 % 0,39 %
Niederösterreich 0,35 % 0,38 %
Oberösterreich 0,32 % 0,34 %
Salzburg 0,36 % 0,39 %
Steiermark 0,34 % 0,36 %
Tirol 0,39 % 0,41 %
Vorarlberg 0,33 % 0,37 %
Wien 0,35 % 0,38 %

Diese Anpassungen sind ein wichtiger Schritt, um die finanzielle Belastung von Unternehmen zu verringern und die Wirtschaft zu stärken.

Sachbezug aufgrund von Zinsersparnissen ab 2024

Sachbezug aufgrund von Zinsersparnissen ab 2024

Neue Regelungen für Gehaltsvorschüsse und Arbeitgeberdarlehen

Ab 2024 treten wichtige Änderungen in Kraft, die Gehaltsvorschüsse und Arbeitgeberdarlehen betreffen. Die Unterscheidung zwischen variabel und fix verzinsten Darlehen wird eine wesentliche Rolle spielen. Diese Neuerung zielt darauf ab, die Transparenz und Fairness im Umgang mit diesen finanziellen Unterstützungen zu erhöhen.

Die Anwendung dieser Bestimmungen ist abhängig von der Vereinbarungszeit der Darlehen.

Für die Anwendung dieser neuen Regelungen gibt es zwei wesentliche Zeitfenster:

  • Nach dem 31.12.2023 vereinbarte Darlehen
  • Zwischen dem 31.12.2002 und dem 1.1.2024 vereinbarte Darlehen, sofern der Arbeitnehmer der Anwendung nicht bis zum 30.6.2024 widerspricht

Im Falle eines Widerspruchs wird der Zinssatz für Zeiträume mit einem unveränderlichen Sollzinssatz entsprechend der Berechnung zum variablen Sollzinssatz maßgeblich.

Anhebung der Freigrenze für die Besteuerung

Ab 2024 wird die Freigrenze für die Besteuerung von sonstigen Bezügen signifikant angehoben. Diese Anpassung spiegelt die Bemühungen wider, die Steuerlast für Arbeitnehmer zu verringern. Die neue Freigrenze beträgt nun € 2.447,00, im Vergleich zu den bisherigen € 2.100,00. Diese Änderung ist ein wichtiger Schritt, um die finanzielle Belastung der Arbeitnehmer zu reduzieren und gleichzeitig die Transparenz im Steuersystem zu erhöhen.

Die Anpassung der Freigrenze ist ein klares Signal für die Wertschätzung der Arbeitnehmer und deren Beitrag zur Wirtschaft.

Die folgende Tabelle zeigt die Anpassung der Freigrenze im Detail:

Jahr Alte Freigrenze Neue Freigrenze
2023 € 2.100,00 € 2.447,00

Es ist wichtig, sich über die neuesten steuerlichen Änderungen zu informieren, um von möglichen Vorteilen zu profitieren. Für weitere Informationen empfehlen wir die Konsultation eines Steuerberaters. Die [Journalist AI website](https://journalist.ai) bietet Informationen zur Suche nach Steuerberatern in Österreich, mit Hinweisen auf sich ändernde Steuergesetze.

Umsatzsteuerliche Behandlung relevanter Änderungen

Die umsatzsteuerliche Behandlung von Sachbezügen und Zinsersparnissen ab 2024 unterliegt wichtigen Neuerungen. Unternehmen müssen ihre Vorsteuerabzüge entsprechend anpassen, wenn sich die Bemessungsgrundlage für einen steuerpflichtigen Umsatz ändert. Dies betrifft vor allem die Berichtigung des Vorsteuerbetrags aus Anzahlungen, falls eine Leistung nicht ausgeführt wurde.

Die Anpassung der Vorsteuerabzüge ist ein kritischer Schritt für die korrekte umsatzsteuerliche Behandlung.

Die folgende Liste gibt einen Überblick über relevante Aspekte:

  • Umsatzsteuerliche Berichtigungen bei Änderung der Bemessungsgrundlage
  • Anpassung des Vorsteuerabzugs bei Nichtausführung einer Leistung
  • Notwendigkeit der Überprüfung und Anpassung der Vorsteuerabzüge im Veranlagungszeitraum

Fazit

Die Änderungen der Sachbezugswerte-Verordnung in Österreich für das Jahr 2024 markieren einen wichtigen Schritt in der Anpassung an die wirtschaftliche Realität und die Entwicklung der Verbraucherpreise. Mit der Erhöhung der monatlichen Sachbezugswerte für Verpflegung und Unterkunft sowie der Anpassung der Freigrenzen und Steuersätze bietet die neue Regelung sowohl Arbeitgebern als auch Arbeitnehmern eine klarere und gerechtere Grundlage für die Bewertung von Sachbezügen. Es ist essenziell, dass alle Beteiligten sich rechtzeitig über die Änderungen informieren und entsprechend darauf vorbereiten, um eine reibungslose Umsetzung zu gewährleisten. Die kontinuierliche Anpassung der Sachbezugswerte ist ein wichtiger Aspekt, um die Fairness und Angemessenheit in der Arbeitswelt zu erhalten und zu fördern.

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StB. Mag. Markus Geisler, MBA, MSc

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